Eröffnung des König-Ludwig-Weges 1977

König-Ludwig-Weg

auf den Spuren des Märchenkönigs

History

I Im Schwarzwald, genau am Feldberg hatten drei Gastwirte bei einer launigen Bierstimmung die Idee geboren, den Wanderern rund um den Feldberg das "Wandern ohne Gepäck" anzubieten. Als Heinrich Vogler seine Arbeit als Geschäftsführer beim Tourismusverband Pfaffenwinkel aufnahm, brachte er diese Idee mit nach Oberbayern und hatte recht bald die Kollegen vom Starnberger See, vom Ammersee und von Füssen überredet, einen Wanderweg zu schaffen, der durch diese Landstriche führen soll. Leider ist nicht mehr feststellbar, welcher von den Herren auf die Idee kam, den Wanderweg nach dem Märchenkönig zu benennen.
Die Vorarbeiten begannen 1975.
In vielen Ortsterminen und unter reger Mitarbeit der Kolleginnen und Kollegen der Verkehrsämter zwischen Starnberg und Füssen musste die Wegstrecke festgelegt werden. In der Ammerschlucht zwischen Peiting und Rottenbuch fehlte der Wanderweg komplett. Hier musste zu einem Neubau geraten werden. Man konnte den Markt Peiting überrreden, die Bauträgerschaft zu übernehmen. Mit den Schienen aus den stillgelegten Bergwerken in Penzberg und Peissenberg wurde der Weg mit annähernd dreihundert Stufen, Treppchen und Brücken geschaffen. An den Kosten beteiligte sich dankenswerterweise das bayerische Umweltministerium mit 40 % der Kosten.
Immer wieder mussten zunächst klein erscheinende Probleme gelöst werden. Wer kümmert sich um die Markierung, welches Logo soll verwendet werden, die Strecke mit Varianten sollte den Wünschen der örtlichen Verkehrsämtern Rechnung tragen. Es wurden Kartenpläne mit einem Münchner Verlag gewälzt, das Logo - ein K mit Krone - entworfen, ein Plakat mit dem Verlauf des Weges geschaffen. Der Termin für die Eröffnung wurde auf den 1. und 2. Oktober 1977 festgelegt. Die Feierlichkeiten sollten besonders eindrucksvoll unter Mitwirkung der örtlichen Sportvereine, Trachtenvereine und Musikgruppen entlang des Weges gestaltet werden.
So gab es eine Aufgabenverteilung innerhalb der Männer-Gruppe. Heinrich Vogler kümmerte sich um den Streckenverlauf und die Markierung, Bertold Jetschke war zuständig für die einzelnen Veranstaltungen der Eröffnung, Herbert Pohl für die Pressearbeit und Karl/Heinz Meyer für die Abstimmung mit den Kollegen in Füssen und Schwangau. Schnell war man sich bewußt, dass ein Weg nach dem beliebtesten Bayernkönig auch eine besondere Eröffnung neben einer Ehrennadel für die Wanderer bedurfte. So heftete Herbert Pohl die erste "König-Ludwig-Wandernadel" dem Vater des Weges, Heinrich Vogler, an das Revers.
Von verschiedenen "Schilderherstellern" wurden Kostenangebote eingeholt, die Art und Anzahl der Schilder musste erfasst werden. Die Markierung eines Weges durch vier Landkreise und der Regierungsbezirke Oberbayern und Schwaben war ein Novum im südbayerichen Raum. Hier halfen die Kreisbauhöfe mit, die Wegmarkierung bis zu den Eröffnungsfeierlichkeiten fertig zu stellen. Die Bevölkerung nahm regen Anteil an diesem Vorhaben nur wenige wollten glauben, dass einmal Wanderer von Berg am Starnberger See bis Füssen laufen würden und "dafür auch noch Geld bezahlen würden" - denn das Wandern ohne Gepäck als Pauschalangebot war angedacht worden.

Vorwort

Als Märchenkönig ging er in die deutsche Geschichte ein. König Ludwig II. wurde 1845 geboren und war bereits mit 18 Jahren strahlender König. Seine große Liebe galt den französischen Schlössern und dem Lebensstil des
18. Jahrhunderts. Mit 40 Jahren kam er auf geheimnisvolle Weise im Starnberger See ums Leben. Im Gedächtnis des Volkes lebt er jedoch fort und insbesondere die in seiner Zeit gebauten Schlösser Herrenchiemsee und Neuschwanstein bei Füssen sind eng mit seinem Leben verbunden.

Zur Erinnerung an diesen bayerischen Herrscher wurde im Jahre 1977 ein Wanderweg, der König-Ludwig-Weg, eingerichtet, der durch eine Landschaft führt, die König-Ludwig II. ganz besonders geliebt hat. Dieser Weg verbindet die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, auf dem er seine Jugend verbrachte, mit dem Starnberger See, in dem König-Ludwig II. ums Leben kam.

Der Weg führt dabei durch eine herrliche Alpenvorlandschaft, beginnend am Starnberger See und endet im Allgäu an der österreichischen Grenze in Füssen. Er berührt nicht nur landschaftliche Sehenswürdigkeiten wie die oberbayerischen Seen, Starnberger See und Ammersee oder die romantische Ammerschlucht bei Rottenbuch, sondern auch kunsthistorische Stätten, wie die sehenswerten Barockkirchen in Andechs, Dießen, Rottenbuch sowie die weltberühmte Wieskirche. Die Klöster Andechs, Wessobrunn und Steingaden, die am Wege liegen, zeugen von der alten Kultur dieser Region.

Der „König-Ludwig-Weg“ ist annähernd 120 km lang und auf verschiedenen Varianten zu begehen. Im südlichen Teil knüpft er an den Lech-Höhenweg von Landsberg nach Füssen an.

Eröffnung

Am 1. Oktober 1977 begannen im Beisein von Prinzessin Irmingard von Bayern und Prinz Luitpold von Bayern die Feierlichkeiten zur Eröffnung des König-Ludwig-Weges. Die Eröffnungsurkunde wurde verlesen und
anschließend in einer Urkundenrolle den ersten Läufern des Staffellaufes übergeben. Zweiter Ort des Festlichkeiten war der Wartesaal 1. Klasse im Starnberger Bahnhof, wo ein Streicherquartett einige Stücke von Haydn,
dem Lieblingskomponisten von König - Ludwig, spielte.

Die Festgesellschaft fuhr per Bus zur Ammerschlucht, wo ein kleiner Biergarten an der Forstdiensthütte Schnalz die Festgäste erwartete. Bei königlichem Bier - die Schloßbrauerei Kaltenberg hatte zur Eröffnung des Weges ein "König - Ludwig - Dunkel" gebraut, wurde begleitet von zünftiger Blasmusik und Trachtentänzen
und den Grußworten der Landräte der König - Ludwig - Weg gefeiert.
Der Abschluß fand im Kurhaus Füssen statt, wo die Staffelläufer die Eröffnungsurkunde an Prinz Luitpold von Bayern übergaben.
Damit war der König - Ludwig - Weg eröffnet.
Der Erfolg der Eröffnungsveranstaltung war überwältigend. Alle kleinen und
großen Zeitungen in Deutschland berichteten über dieses Ereignis, so z.B.
die Berliner Morgenpost, die Westdeutsche Allgemeine (WAZ), die Welt,
Münchner Merkur, Die Glocke, Frankfurter Neue Presse, Main/Post Würzburg, Nordwest-Zeitung, Oldenburg, Rheinpfalz, Augsburger Allgemeinde,
Schongauer Nachrichten, Füssener Blatt, FAZ, Bayerische Staatszeitung,
Land-und Seebote Starnberg, Saarbrücker Zeitung, Darmstädter Tagblatt,
Tagesspiegel, Schwäbische Zeitung, Schwarzwälder Bote, Süddeutsche Zeitung, Rhein-Neckar-Zeitung, Schöne Welt, Kölner Stadtanzeiger ..........
um nur einige zu nennen.


Aus unserer damaligen Presseschau














Unser Dank gilt all den vielen Wanderern, die als Schrittmacher in den vielen Jahren seit Eröffnung des König-Ludwig-Weges diesen Weg bekannt gemacht haben.

zurück zur Startseite


Zusammengestellt vom
Touristik-Institut
Bertold Jetschke
Postfach 10 13 13, 86899 Landsberg
Telefon 08191/30 86 20, FAX: 4913
E-Mail:
info@touristik-i.de
www.touristik-i.de