Radtour der Erinnerung 1

von Landsberg am Lech nach Kaufering-West, nach Hurlach, Igling, Holzhausen und nach Landsberg zurück
ca. 45 Rad-km
 
... und das liegt an der Strecke:
drei private Schlösser, zwei Gastwirtschaften, ein Brauereigasthof, ein Dorfladen, vier Hofläden, der Radweg "Via Claudia" und 7 Erinnerungsstätten.

Wir beginnen mit der Radtour in Landsberg am Lech am Spitalplatz, in der Nähe des Schmalzturms.
Hier erinnert ein kleiner Brunnen an das Ruethenfest.

Durch die Schlossergasse, am Stadttheater vorbei geht es in den Hinteranger und durch das Sandauer Tor aus der Stadt hinaus, weiter über die Sandauer Lechbrücke und die Augsburger Strasse.
Unterhalb des Berges biegen rechts in die Josef-Kloo-Strasse.

 


Wir fahren nun auf einer ehemaligen Lechufer-Hangkante Richtung Norden.
Alle Flüsse driften durch die Erdrotation nach Osten, so dass der Lech früher viel weiter m Westen floss.
An Kleingärten und Hühner/Enten-Volieren entlang geht es über die Autobahn A 96 Richtung Kaufering auf einem naturbelassenen Weg, der Dank der Wildbienen nicht ausgebaut werden durfte.
Im Bereich des Waldfriedhofs kommen ca. 15 verschiede Arten vor, darunter die "Furchenbiene" und die Wespenbiene".
Quelle: Landsberger Tagblatt, 18.06.20921

Die Erinnerungstour führt weiter an der Eisenbahnlinie Landsberg - Kaufering entlang.
Vorbei an Photovoltaikanlagen kommen wir an eine Gabelung. Vor uns sehen wir die Eisenbahnbrücke, die über den Lech führt.
 

Eigentlich sind es zwei Brücken, eine Gitterbrücke und eine Kastenbrücke.

Bei der Gabelung halten wir uns links und fahren auf die Eisenbahn-Unterführung zu. Dann rechts und links in die Kleingartenanlage hinein. Rechts sehen wir die erste Erinnerungsstätte (4,3 km) auf dieser Tour.
Einmal rechtes, dann links am hohen Bahndamm entlang zum Radweg an der alten Bundesstrasse 17, durch die Bahnunterführung und an der nächsten Fußgängerampel die Strasse überqueren und in den Albrecht-Nützel-Weg.
 



Auf der Bahnhofstrasse links Richtung Bahnhof.
 

     
 

Als nächstes sehen wir einen Reichsbahn-Güterwagen zur Erinnerung an die Bahntransporte 1944 und 1945 zunächst nach Kaufering, später von Kaufering nach Dachau.  
 


 
 
     
   
         

Chaim-Meleck Malek kam im Juni nach Aufenthalten in mehreren KZ-Lagern nach Kaufering und ist im April 1945 aus dem Todeszug nach Dachau geflohen. Dieser Zug wurde versehentlich in der Nähe von Schwabhausen von amerikanischen Bombern angegriffen, die annahmen, dass es sich um einen deutschen Truppentranporter handele.   
 

  Girsch Volpert ist der Vater von Max Volpert, der als Zeitzeuge viele Vorträge auch in Landsberger Schulen hielt.
Als er am 21. Oktober 2021 in seiner Heimat starb, gab es zahlreiche Traueranzeigen von Schulen in Landsberg und Kaufering. 
An der Erinnengsstätte wurde vom Markt Kaufering ein Kranz niedergelegt, Schüler brachten Blumen und eine Zeichnung.


Von hier führt die Radtour in westlicher Richtung auf die Dr.-Gerbl-Strasse nach Norden,
Bei der nächsten versetzten Kreuzung geht es nach Norden, beim Abzweig in die Ottostrasse, die über die Albert-Schweitzer-Strasse, den Fuggerplatz und zum Bürgermeiser-Jung-Platz führt.
 

   

Am Bürgermeister-Jung-Platz angekommen, fahren wir rechts in die Theodor-Heuss-Strasse ein. Am Ende biegen wir links auf den Radweg Richtung Norden, am Chinesischen Restaurant vorbei, rechts in den "Am Wiesengrund" hinein.
Wir fahren entlang des Lärmschutzwalls, an landwirtschaftlichen Anwesen vorbei und können zum KZ-Friedhof
Hurlach1 fahren, etwa 500 m westlich der alten Bundesstrasse B 17, (13,4 km).
 


Vom Friedhof fahren wir zurück zur Rad-Unterführung und auf der östlichen Seite der Strasse Richtung Hurlach, wieder an einer Fotovoltaikanlage entlang.

Beim Hinweisschild Stausee biegen wir rechts ein und fahren nach einigen Metern links hinunter in die Hurlacher Heide und kommen zu den beiden KZ Friedhöfen Hurlach2 und 3, (15,54 km). 

In Zusammenarbeit mit Landwirten finden in der Hurlacher Heide Landschaftspflegemaßnahmen statt. Diese artenreichen Magerwiesen bieten mehr als 25 Rote-Liste-Arten einen natürlichen  Lebensraum. Ohne diese Landschaftspflege würde die Heide "verbuschen" und der Lebensraum der geschützten Arten vernichtet werden.
Landsberger Tagblatt, 17.12.2022
siehe auch Wikipedia: Schießplatzheide
 

Ähnliche Landschaftspflege gibt es in der Lüneburger Heide, um die Erika zu retten, die viel Licht braucht. 

 

   
     
   

Wir kehren um (ab hier für Radler gesperrt) und fahren zur Weggabelung zurück und biegen scharf rechts in den Radweg ein. Beim nächsten Abzweig (unter der Hochspannungsleitung) rechts und wir  kommen zum Einstieg der "Fischtreppe" an der Staustufe 18.
 

Nun folgen wir dem Weg der Fische und gelangen zum Einlauf in den Lech. Die Fische haben es geschafft.
 

   

Wir fahren zurück Richtung alter Bundesstrasse, überqueren diese (!) und steuern das nächste Ziel Hurlach an.
 

gut zu wissen zur alten B 17 Radwegkreuzung

Zunächst kommen wir zum Flugplatz der Hurlacher Modellfliegergruppe und fahren durch die zweifache Unterführung (Eisenbahn und B 17 neu) zum Rastplatz, (km 18,6).
 

Modellfliegerclub Hurlach Rastplatz: Stifter Georg Reiner Hurlach mit Schloss

Weiter geht es auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg nach Westen, ein kurzes Stück nach Norden und dann zur Strasse Igling - Hurlach. Ein Abstecher zum Schloß Hurlach und zum Metzgerwirt lohnt sich, (km 21,3).   
 

Ab Ortsmitte beginnt eine kleine "Genußmeile" mit dem Dorfladen und zwei Hofläden.
Vom Ort Hurlach fahren wir auf dem Radweg/bzw. Strasse Richtung Süden und gelangen zu Heumi, einem Bauernhof mit modernen Stallungen und einem Hofladen, der ein gewaltiger Anziehungspunkt für Familien ist - es gibt auch u.a. Eis und Kaffee.
 

     
     
   

Gut gestärkt und nachdem man die Stallungen und die Mutter/Kind Arena besichtigt hat, geht es auf dem Radweg Richtung Igling, der bald entlang eines Baches verläuft. 
Wir kommen an einen idyllischen Rastplatz "Via Claudia"; der Name bezeugt eine frühe Besiedlung von Igling.
 

       
   

Auf dem herrlichen Bach-Radweg kommen wir in den Ort hinein, in dem die Fenster der Häuser im Altbestand alle Fensterläden haben - sehr selten.
Die noch existierende Tankstelle stammt aus den 70er Jahren, der Oldtimer aus den 60ern. 

Wir kommen zum Iglinger Kreisverkehr - linker Hand eine Metzgerei und Bäckerei mit Cafe - nehmen die "erste Ausfahrt" und fahren dorfauswärts, (km 27,6). An der Kreuzung "Schloßstrasse" können wir einen Abstecher zum Schloß Igling aus dem Jahre 1215 und folgende mit den Schloßstuben - eine beliebte Hochzeits-location - machen.
 

Wir fahren aus Oberigling bergauf hinaus, unterfahren die Eisenbahnlinie München - Lindau und kommen zur Rollmühle aus dem Jahre 1598 mit der Möglichkeit, im Hofladen einzukaufen.
 

Der Strasse folgend fahren wir über die Singoldbrücke und biegen nach einem Wald linker Hand in einen Wirtschaftsweg links ein, der uns von der Strasse wegführt und uns nach Holzhausen  (bei Buchloe) bringt.
 

Bei der nächsten Möglichkeit links, dann rechts (Buchloe) und wir kommen am kleinen Schloß Rudolfshausen vorbei zum Holzhauser-Brauerei-Gasthof mit herrlichem Biergarten und eigener Bierbrauerei, (km 27,50)  
 

   

Wir fahren wieder zurück, an der Singold entlang, und halten uns an der nächsten Gabelung rechts Richtung Landsberg am Lech. Rechter Hand befindet sich ein Rastplatz, zum Magnusheim gehörend.
Auch hier gibt es wieder einen Hofladen.
 

   

Beim nächsten Abzweig biegen wir rechts in den Dammoosweg, halten uns links und fahren über die hölzerne Brück. Linker Handauf unterhalb der Singoldbrücke befindet sich eine weitere Erinnerungsstätte, (km 35,3).
 

   

Zurück auf die Strasse, geht es leicht abwärts, bei den Radwege-Schildern nehmen wir den rechten Weg, der uns zur Unterführung der A 96 München - Lindau bringt. 
Wir kommen auf einen bewachsenen Platz und fahren geradeaus, nicht an der sehr lauten A 96 entlang.
 

Nach einer kurvereichen Waldstrecke biegen wir bei der nächsten Möglichkeit scharf links in einen Forstweg, der uns zunächst bergauf, dann bergab zu Hinweisschildern führt.
 

   

Wir folgen dem Wegweiser nach Landsberg, überqueren die Strasse Igling - Erpfting und gelangen zu einer weiteren Erinnerungsstätte.
 

   
     
   

Nach einer Rast fahren wir weiter Richtung Landsberg, über die Kreuzung geradeaus und dann rechts in die Michael-Nocker-Strasse zur Erpftinger Strasse. Hier links, über die Ampelkreuzung geradeaus in die Katharinenstrasse, über den beschrankten Bahnübergang und links in die Kühlmannstrasse einbiegen. Nach dem großen Parkplatz können wir beim Cafe am Mutterturm einkehren oder weiter vor über den neuen Lady-Herkomer-Steg in die Stadt hineinfahren, (km 45,0).
 

Am Mutterturm Lady-Herkomer-Steg Inselbad am Lech
 
 
Max Volpert, Überlebender des KZ-Kaufering, ist der Sohn von Girsch Volpert, siehe Gedenktafel am Bahnhof Kaufering
Quelle: Augsburger Allgemeine 26.06.2021
 

Max Volpert ist im September 2021mit 90 Jahren in seiner Heimat Israel gestorben.

 




Unterwegs sah ich folgende Kunstwerke, die alle aus Schrott hergestellt wurden und beleuchtbar sind:
 

   



Weitere Radtouren der Erinnerung


Tour 2:
Landsberg, Stausee Kaufering, Schwabstadl, Zollhaus, Burgruine Haltenberg, Oskar-Weinert-Hütte, Römerschanze, Landsberg

Tour 3:
Windachseealm, Eresing, (Schwabhausen), Kloster St. Ottilien St. Ottilien, Utting, Windachseealm

Tour 4:
Landsberg, Bad Wörishofen, Türkheim,


Tour 5:
Landsberg,
Erpfting 1, Erpfting 2, Ellighofen, Asch, Seestall, Landsberg



Inzwischen gibt es in Deutschland einige Radtouren zur Erinnerung:

Berlin
Buchenwald
Hannover
Filderstadt

Husum
Landkreis Tübingen
Lieberose, Spreeradweg
Lüneburger Heide, Bergen-Belsen






Touristik-Institut Landsberg
Bertold Jetschke
www.touristik-i.de